KI im Stall und auf dem Acker – Wie ich mit KI zun Coder geworden bin

Moin liebe Spatenwühler, 

wenn ich heute über nachhaltige und regenerative Landwirtschaft spreche, gehört für mich auch ein Thema dazu, das auf den ersten Blick vielleicht wie ein Fremdkörper wirkt: Künstliche Intelligenz. Aber seit ich mich intensiver damit beschäftige, sehe ich es anders – denn KI kann ein echter Hebel sein. Für Prozesse. Für Effizienz. Und vor allem für praktische Lösungen, dort wo es zählt. 

Warum ich mit KI überhaupt angefangen habe 

Mein Einstieg in die KI begann nicht geplant, sondern zufällig. Genauer gesagt mit einer Bekanntschaft: Christian Hennig. Wir haben uns während eines Hackathons im Rahmen des Projekts TOGETHER kennengelernt – mitten in der Corona-Zeit. Solche Netzwerke waren für mich bis dahin eher „viel Gerede, wenig Umsetzung“. Aber mit Christian war das anders. 

Wir haben uns gegenseitig angestachelt, ausprobiert, diskutiert – und sind bis heute in regelmäßigem Austausch. Nicht nur über KI, sondern über Boden, Landwirtschaft, Zukunftsfragen. Ohne diese Verbindung hätte ich vermutlich nie tiefer in das Thema reingefunden. 

Seit ChatGPT 3.5 nutze ich KI regelmäßig, Mittlerweile sehr intensive. Immer mit dem Ziel: Dinge besser, schneller oder verständlicher zu machen. 

Ein konkretes Problem – und eine überraschende Lösung 

Vor kurzem erzählte mir meine Frau von einem Kunden, der drei Futterrationen für Vorbereiter, Trockensteher und Jungrinder benötigt. Die Mischungen bauen dabei aufeinander auf – aus arbeitswirtschaftlichen Gründen. Ich meinte: „Wenn du willst, baue ich ihm ein Programm, das genau anzeigt, was er in welcher Menge braucht, um einmal den Futtermischwagen zu füllen, fehlende Komponenten zu ergänzen – und damit der Mitarbeiter immer weiß, wie viel Rest noch im Wagen ist.“ 

Ich hatte ja vorher schon einen Düngerbedarfsrechner gebaut und wusste grob, wie das geht – daher dachte ich: Das Fütterungsprogramm dauert vielleicht 30 Minuten. Doch weit gefehlt. Daraus wurden eher sechs Stunden. Das Grundprogramm stand nach etwa einer Stunde, aber es gab ein paar Logikfehler, die nicht so leicht zu lösen waren. Denn diese Rationen, die logisch aufeinander aufbauen, sind für eine KI gar nicht so einfach zu erklären – vor allem, wenn man selbst keine Ahnung vom Programmieren hat. Doch am Ende – siehe Screenshot – lief alles rund. 

Das Ergebnis: eine voll funktionsfähige HTML-Anwendung, mit der der Fahrer oben die Tierzahlen eingibt – und unten sieht, was er mischen muss, wie viel übrig bleibt und wie es weitergeht. Meine Frau war begeistert – und ich auch. Ehrlich gesagt: Ich habe mich gefreut wie ein König. 

Und das, obwohl ich nicht programmieren kann. Insgesamt kamen über 800 Zeilen Code zusammen, mehr als 32.000 Zeichen – generiert mit Unterstützung verschiedener KI-Modelle. 

Welche Modelle ich genutzt habe – und warum 

Ich habe im Verlauf des Projekts unterschiedliche KI-Modelle eingesetzt, unter anderem: 

  • ChatGPTo4 Mini (high) und o3   
  • Claude 3.7 Sonnet von Anthropic 
  • Gro3 von xAI 

Ich musste ein paarmal wechseln – entweder weil das Tageslimit erreicht war oder weil mir die kostenfreien Tokens ausgegangen sind. Jedes Modell hat seine Eigenheiten: Manche sind schnell, einige denken strukturiert, andere kreativ. 

Was mich daran begeistert 

Ich sehe in KI einen echten Durchbruch: Die Demokratisierung der Softwareentwicklung. Was früher ausschließlich Fachleuten vorbehalten war, ist heute auch für Praktiker möglich – mit den richtigen Fragen und etwas Geduld. 

Ich hätte mir nie zugetraut, ein Rechentool zu bauen. Jetzt steht es da – einsatzbereit. Und das hat meinen Blick auf Technologie nachhaltig verändert. 

Fazit: KI ist kein Ersatz, sondern ein Werkzeug 

KI ersetzt nicht mein Denken, meine Erfahrung oder mein Bauchgefühl. Aber sie hilft mir, Ideen umzusetzen, bei denen ich früher aufgegeben hätte. 

In der regenerativen Landwirtschaft arbeiten wir mit komplexen Systemen. Da kann KI ein echter Sparringspartner sein – beim Strukturieren, Rechnen, Vergleichen oder beim Entwickeln neuer Lösungen. 

Die Frage ist heute nicht mehr: „Brauche ich KI?“ – sondern: „Wie nutze ich sie sinnvoll?“ 

Bleibt neugierig – auch auf Code. 

Euer 

René 

PS: Ich habe gerade ein Webinar zum Thema KI in der Landwirtschaft durchgeführt. Wer tiefer einsteigen möchte, kann es sich hier auf YouTube ansehen:
👉 https://youtu.be/WLewueb7veE 

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