Moin liebe Leserin und Leser,

habt ihr auch schon die Nachricht gelesen: „Klärwerke sind wahrscheinlich eine große Quelle für den Eintrag von Glyphosat in die Umwelt und belasten damit Flüsse und Meere.“ Nein? Dann hört euch doch hier die Reportage vom DLF an. Diese Erkenntnis ist völlig neu und kommt überraschend. Trotzdem haben einige Landwirte diese Nachricht abgetan: „Ach, das kenne ich schon, schön, dass die endlich auch aufwachen.“ oder „Das ist doch seit Jahren bekannt, dass AMPA aus Waschmitteln entsteht.“ Gerne kritisieren Landwirte (teils zu recht) Medien für die ungenaue Darstellung von Studien. Leider scheint es so, dass auch einige Landwirte es sich gern leicht machen und nur Überschriften lesen. Im Spektrum Artikel ist die Originalstudie sogar verlinkt.

Was ist AMPA (Aminomethylphosphonsäure)?

Falls du mit AMPA nichts anfangen kannst: Das ist einer der ersten Metaboliten (Abbaustoffe) von Glyphosat. Dieser ist einfacher nachzuweisen als Glyphosat selbst und wird genutzt um Glyphosatkonzentrationen zurück zurechnen. AMPA entsteht aber nicht nur beim Abbau von Glyphosat, sondern auch bei den Abbau von Phosphonaten, die in Reinigungs- und Waschmitteln enthalten sind. Was völlig neu ist, ist, dass wahrscheinlich beim Phosphonat Abbau auch Glyphosat entsteht. Wahrscheinlich entsteht es im ersten Belebungsbecken in den Klärwerken. Hier ist der Link zum Spektrum-Artikel, falls du mehr wissen möchtest. Auch die Originalstudie ist dort verlinkt. So kannst du dir selber ein Bild machen was geprüft und gemessen wurde.

Welche Bedeutung hat die Glyphosat Studie für dich?

Aus meiner Sicht bedeuten diese Ergebnisse nicht mehr und nicht weniger, als dass Landwirte, die Glyphosat nutzen, nicht die Hauptquelle sind. Dies bedeutet wiederum nicht, dass man jetzt hämisch sein sollte oder sorgloser Glyphosat einsetzen kann. Für mich als Verfechter der regenerativen No-Till-Landwirtschaft ist das, in Diskussionen zum Thema Glyphosat, ein gutes Argument, um auf das Thema des Verursachers hinzuweisen. Möchtest du mehr über das Thema regenerative No-Till-Landwirtschaft wissen, dann folge mir gern.

Bis zum nächsten Mal

PS: Regenwürmer mögen auch lieber Glyphosat, als Stahl, der ihre Röhren kaputt macht.