Was haben KI und mit N-min Werten zu tun?

Was haben KI und mit N-min Werten zu tun?

Moin, liebe Spatenwühler!

Viele von euch sind gerade unterwegs, um N-min Proben für die Düngebedarfsermittlung zu nehmen – um in der kommenden Woche mit der Stickstoffdüngung zu starten, sei es organisch oder mineralisch.

Doch wenn ihr schon auf dem Feld seid, nutzt die Gelegenheit: Nehmt euer Smartphone zur Hand, macht Fotos von euren Beständen und aktiviert die Metadaten! Warum? Weil diese Daten in naher Zukunft extrem wertvoll werden könnten.

Der Winter, der keiner war – was bedeutet das für die Praxis?

Wir erleben es immer häufiger: Die Winter werden kürzer oder fallen – wie in diesem Jahr im Norden – fast komplett aus. Viele Pflanzen sind einfach durchgewachsen, und Zwischenfrüchte, die eigentlich abfrieren sollten, haben die milden Temperaturen unbeschadet überstanden.

Gerade in solchen Jahren sind Bestandsbilder Gold wert, um langfristige Entwicklungen besser einschätzen zu können. Mit den richtigen Daten lassen sich landwirtschaftliche Flächen spezifisch für KI-Anwendungen trainieren.

KI ist wie ein Acker – sie braucht Daten als Nährstoff

Am 27. Januar haben die Märkte gezeigt, wie rasant sich KI weiterentwickelt: Die neuesten Modelle lassen sich mittlerweile mit deutlich weniger Ressourcen trainieren als noch vor wenigen Jahren. Gleichzeitig führte die Ankündigung neuer Entwicklungen zu massiven Börsenverlusten – allein Nvidia büßte rund 600 Milliarden Dollar an Börsenwert ein.

Doch was bedeutet das für die Landwirtschaft? Ganz einfach: KI braucht – genau wie ein Feld oder eine Kuh – die richtigen Grundlagen, um wirtschaftlich relevant zu sein. Ohne Futter gibt es keine Milch, ohne Boden wächst kein Weizen. Und ohne Daten kann KI nicht sinnvoll trainiert werden.

Daher mein Appell:

Sammelt Daten, speichert sie systematisch und bildet Datengemeinschaften! Je mehr hochwertige Daten ihr habt, desto interessanter werden sie für Start-ups und Forschungseinrichtungen, die KI-gestützte Lösungen für die Landwirtschaft entwickeln. Besonders wichtig sind dabei:

  • Zeitstempel: Wann wurde das Bild oder die Probe genommen?
  • Standortdaten: Welche Fläche ist betroffen?
  • Bestandsdaten: Welche Pflanzen stehen dort aktuell?

Lasst uns gemeinsam die Zukunft der Landwirtschaft gestalten!

Wenn ihr mehr über den Einsatz von KI in der Landwirtschaft erfahren wollt oder wissen möchtet, wie ihr eure Daten sinnvoll nutzt, schreibt mir gerne – ihr findet mich auf LinkedIn, Instagram und TikTok.

Bis dahin: Gutes Wetter bei der Nmin-Probenahme und erfolgreichen Start ins Ackerbaujahr 2025!

Euer René Rempt

Glyphosateintrag in Meeren und Flüssen, wer hat Schuld? Landwirte?

Glyphosateintrag in Meeren und Flüssen, wer hat Schuld? Landwirte?

Moin liebe Leserin und Leser,

habt ihr auch schon die Nachricht gelesen: „Klärwerke sind wahrscheinlich eine große Quelle für den Eintrag von Glyphosat in die Umwelt und belasten damit Flüsse und Meere.“ Nein? Dann hört euch doch hier die Reportage vom DLF an. Diese Erkenntnis ist völlig neu und kommt überraschend. Trotzdem haben einige Landwirte diese Nachricht abgetan: „Ach, das kenne ich schon, schön, dass die endlich auch aufwachen.“ oder „Das ist doch seit Jahren bekannt, dass AMPA aus Waschmitteln entsteht.“ Gerne kritisieren Landwirte (teils zu recht) Medien für die ungenaue Darstellung von Studien. Leider scheint es so, dass auch einige Landwirte es sich gern leicht machen und nur Überschriften lesen. Im Spektrum Artikel ist die Originalstudie sogar verlinkt.

Was ist AMPA (Aminomethylphosphonsäure)?

Falls du mit AMPA nichts anfangen kannst: Das ist einer der ersten Metaboliten (Abbaustoffe) von Glyphosat. Dieser ist einfacher nachzuweisen als Glyphosat selbst und wird genutzt um Glyphosatkonzentrationen zurück zurechnen. AMPA entsteht aber nicht nur beim Abbau von Glyphosat, sondern auch bei den Abbau von Phosphonaten, die in Reinigungs- und Waschmitteln enthalten sind. Was völlig neu ist, ist, dass wahrscheinlich beim Phosphonat Abbau auch Glyphosat entsteht. Wahrscheinlich entsteht es im ersten Belebungsbecken in den Klärwerken. Hier ist der Link zum Spektrum-Artikel, falls du mehr wissen möchtest. Auch die Originalstudie ist dort verlinkt. So kannst du dir selber ein Bild machen was geprüft und gemessen wurde.

Welche Bedeutung hat die Glyphosat Studie für dich?

Aus meiner Sicht bedeuten diese Ergebnisse nicht mehr und nicht weniger, als dass Landwirte, die Glyphosat nutzen, nicht die Hauptquelle sind. Dies bedeutet wiederum nicht, dass man jetzt hämisch sein sollte oder sorgloser Glyphosat einsetzen kann. Für mich als Verfechter der regenerativen No-Till-Landwirtschaft ist das, in Diskussionen zum Thema Glyphosat, ein gutes Argument, um auf das Thema des Verursachers hinzuweisen. Möchtest du mehr über das Thema regenerative No-Till-Landwirtschaft wissen, dann folge mir gern.

Bis zum nächsten Mal

PS: Regenwürmer mögen auch lieber Glyphosat, als Stahl, der ihre Röhren kaputt macht.

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